17. November 2024

Wanderung bei Landunvez

Die Küste bei Landunvez ist mit ihren Felsformationen ein richtiger Blickfang. Dazu das raue bretonische Wetter und alles ist perfekt. Heute haben wir an diesem Küstenabschnitt eine Wanderung unternommen – und ich kann euch sagen, dass ich schon wieder so viele Glücksgefühle spürte, dass ich manchmal vor lauter Freude heulen könnte.

Landunvez – Wanderpfad entlang der Küste

Die Gemeinde Landunvez gehört ebenfalls zum Département Finistère, genauso wie Ploudalmezeau. Dort ist die Küste aber rauer und mit tollen Felsen bestückt. Als wir ankamen, war leider Ebbe. Bei Flut ist das Ganze nochmal bombastischer – also werden wir diese Woche noch einmal dorthin fahren. Da wir vom Wocheneinkauf kamen, haben wir erstmal in Ruhe gefrühstückt und genossen dabei diese schönen Ausblicke:

Und dann sind wir losmarschiert. Es ist wirklich ein tolles Gefühl, dort entlang zu gehen. Diese Felsen, diese Heide ähnliche Landschaft, dieser Mikro-Kosmos der Pflanzenwelt…seht einfach selbst.

Die Bilder kommen hier auf dem Blog leider nicht so gut rüber, wie sie es auf dem PC tun. Aber vielleicht könnt ihr euch trotzdem ein bisschen vorstellen, wie eindrucksvoll dieser Küstenabschnitt ist.

Wir sind auch an der Küste entlang zurück nach Lampaul gefahren. Was wir auch wieder sehr sehr genießen: Das Fahren über kleine und kleinste Sträßchen, durch kleine Dörfchen und Weiler, vorbei an den schönen bretonischen Steinhäusern.

Diese Pferde übrigens, die hier überall mit ihren Fohlen weiden, sind Nutztiere: Sie werden geschlachtet und gegessen. Hätte ich lieber nicht erfahren, denn jetzt schaut man mit anderem Blick auf diese Tiere.

Surfer zwischen den Felsen

Ruine der Burg Trémazan

Und dann sahen wir diese Ruine:

Wir bogen in ein Sträßchen ein, um diese Ruine aus der Nähe zu betrachten.

Toll oder!?

Hab dann mal ein bisschen gegooglet und erfahren, dass diese Ruine Teil der Burg Trémazan ist, die aus dem neunten oder zehnten Jahrhundert stammt. Dort lebte einst die adelige Familie du Chastel. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts war die Ruine bewohnt. Sie wurde 1926 als historisches Monument in die Denkmalliste Frankreichs eingetragen.

Und zurück zu unserem Platz

Wieder über kleine Sträßchen zurück zum Platz.

Wie jeden Sommer haben wir auch diesmal wieder fleißig Brombeeren gesammelt. Drei Gläser sind schon mit Gelee gefüllt.

Wir sammeln fleißig weiter und bald ist auch der Holunder reif *freu*.

Und weil ich hier immer solche intensiven Glücksgefühle empfinde, habe ich dazu etwas geschrieben.

Das kleine große Glück

Glück zu empfinden ist eigentlich ganz einfach. Manchmal vergisst man es halt wieder, dass es so einfach ist – weil dem scheinbar großen Glück nachgejagt wird.

Hier in der Bretagne, an meinem Wohlfühl-Ort, wird mir das jedes Jahr sehr bewusst. Es sind diese kleinen Dingen, die so nichtig erscheinen und doch so wertvoll und groß sind.

Zum Beispiel den Regen zu spüren und durch diese nasse, duftende Natur gehen. Der Geruch der Pflanzen am Bach, der mich an meine Kindheit erinnert und damit an die Spaziergänge mit meinem Hund, mit meiner Mutter und auch mit meiner besten Freundin Marion. Holunder und Brombeeren sammeln und daraus leckere Marmelade kochen. Die kleinen Gesten meines Partners, die mir zeigen, dass er mich auch nach über 20 Jahren noch liebt. Meine fröhliche Hündin, die über die Dünen flitzt und sich an kühleren Tagen gerne zudecken lässt und dann so was von zufrieden wirkt. Mit guten Freunden Kontakt halten, obwohl uns viele Kilometer trennen – und sich auf das Wiedersehen freuen.

Jeden Tag können wir genussvoll leckere Sachen essen  – das ist nicht allen Menschen auf dieser Erde gegönnt. Auch wenn ich das ein oder andere Wehwehchen habe: Ich kann täglich spazieren gehen, die Natur genießen, hören, sehen, riechen – wenn ich mir das bewusst mache, durchströmt mich eine große Dankbarkeit.

Und ich bin dankbar dafür, dass mir all die Schönheiten der Natur auffallen – der kleine Schmetterling auf der Distel; die Schnecke, die zwischen hohen Gräsern kriecht; eine Pflanze, die an einer alten Mauer Halt findet; eine kleine Feder, die langsam vom Himmel auf den Boden schwebt…

Oder abends bei kühlerem Regenwetter – wie schön ist es, dass wir es uns im Wohnmobil gemütlich machen können, richtig leckeren Pfefferminztee trinken und dabei lesen.

Und dann sind da noch die Menschen, die wir kennenlernen. Manchmal entwickeln sich daraus langsam Freundschaften. Ich freue mich jetzt schon auf nächstes Jahr Juli, wenn wir Moni, Wolfgang und Monty wiedersehen und das hier in Lampaul.

Ach, ich könnte noch viel mehr aufzählen, aber manche Dinge, die mich dankbar und glücklich machen, teile ich lieber den betreffenden Menschen persönlich mit – oder ich sitze einfach nur da und genieße das warme, glückliche Gefühl, das mich beim Anblick dieser wunderschönen, bretonischen Landschaft durchströmt.

Fakt ist, dass mir bisher bei jeder Sommertour etwas bewusst wurde. Dass ich bei jeder Sommertour sehr viel Dankbarkeit und Glück empfinde. Und dass ich bei jeder Sommertour ein Stück mehr zu mir selbst fand und finde.

Das wollte ich einfach mal mit euch teilen. Ist ja ein kleiner und irgendwie auch ein persönlicher Reiseblog – und eine Reise kann viel mehr sein, als einen Ort nach dem anderen abzufahren.

Ich wünsche Euch ganz viele Glücksmomente und Momente der Dankbarkeit!

2 Gedanken zu “Wanderung bei Landunvez

  1. Hallo Ihr drei! Schön, dass es Dir nicht übel wird im neuen „Briefkasten“ – Lach! Geniesst Eure Sommerpause und macht weiterhin so tolle Föteli’s. Ein liebes Grüessli aus der Schweiz Mandolin

    1. Bonsoir Mandolin,

      siehste, wir bekommen schöne Post in unserem Briefkasten – so wie deine :)) Wir werden weiter genießen und wir sehen uns dann in Aguilas.
      Liebe Grüße
      Marion, Gerd und Emma

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