Unsere Selbstausbauten im Laufe der Jahre

Ich habe mal unsere Wohnmobile zusammengestellt, die wir im Laufe der Zeit gefahren haben. Unser erster Selbstausbau ist (noch) nicht dabei. Das war ein Mercedes 508 Baujahr 1974. Damit wären wir Ende 2001 fast ausgewandert, aber dann entdeckten wir einen Setra S80 Baujahr 1973. Der sah so zerfleddert aus, dass unsere Freunde uns gefragt haben, ob wir noch alle Latten am Zaun hätten. Aber bei der Auswanderung sah er dann schick aus – finden wir.

Auf dem Foto waren wir schon ca. ein Jahr in Spanien (2002) und das Bild ist in La Boca de los Frailes entstanden (Andalusien, kurz vor San José bei Almeria)

Da waren wir noch jung (35 Jahre) und knackig :))

Der Setra war schon klasse, allerdings im Unterhalt nicht gerade günstig – und das passte zu unserem damaligen Hippie-Leben nicht sooo gut. Ersatzteile waren nur im Setra-Veteranenclub in Deutschland zu bekommen. Sprit brauchte er auch genügend. Davon abgesehen war es mit dem Bus super toll zu fahren und zum Wohnen war er ebenfalls genial.

Nun ja, irgendwann war ein Teil kaputt und wir konnten es nicht reparieren. So wurde der Bus als Wohnung verwendet, bis er fürn Appel und n Ei verkauft wurde. Dann kam dieses Teil zu uns, das wir bei Ebay ersteigerten. Schön ist anders und zum Wohnen war das Ding auch etwas zu klein (wir lebten 7 Jahre im Bus/ Wohnmobil).

Ein Ford Transit mit Pilot-Aufbau, Baujahr 1982 (oder 84, wissen wir nicht mehr so genau). Das Foto stammt aus dem Jahre 2005 und ist in Portugal in Porto Covo aufgenommen. Der Wagen trug den Namen „Knuddel“ – weil er so knuddelig klein war. Noch heute haben wir bei manchen Freunden und Bekannten den Spitznamen „Die Knuddels“.

Ich weiß nicht mehr, in welchem Sommer es war, als Knuddel die warme Jahreszeit ohne uns verbringen musste, weil er krank geworden war. Damit wir den Sommer-Kunsthandwerk-Markt in Garrucha (Andalusien, Region Almeria) mitmachen konnten, lieh uns unsere Freundin Friedel diese kleine Gurke aus: Toyota Hiace. Das Ding war so was von klasse. Es war nicht hübsch und sehr klein, aber der Wagen fuhr und fuhr und fuhr immer ohne Probleme. Unkaputtbar sozusagen. Es passte ein Bett rein, darunter stand das WC zum Rausziehen und Kisten mit unseren selbstgemachten Werken (Trommeln aus Agaven etc.). Und unsere zwei Hunde Kimba und Lucky fanden auch noch irgendwie Platz. Im Hiace wohnten wir dann 3 Monate. Zum Duschen gings täglich an die Strandduschen. Kochen ging nicht, also gabs kalte Kost, die jeden Tag im Supermarkt eingekauft wurde. Wir hatten nur eine einfache Kühlbox und die Akkus wandelten bei der Hitze sehr schnell zu Wärme-Pads um.

Das Foto ist in Mojacar aufgenommen, am Playa de Macenas.

Klein aber oho

Knuddel war nicht mehr fahrtüchtig und so kam die „Lotta“ zu uns. Das war ein Peugeot J5, Baujahr 1992. Puh, es wurde zum Wohnen immer enger. Die Wände vom Kastenwagen waren schräg, sodass der Ausbau nicht so easy zu machen war. Weil Lotta so eng war, haben wir nur etwa ein Jahr darin gelebt.

Das Foto ist mies, aber damals hatte ich noch keine Digital-Kamera und ein Handy mit Kamera sowieso nicht (man, sind wir alt). Das Bild ist an der Küste von Marine de Cope (Aguilas, Region Murcia) aufgenommen. Jo, das waren noch schöne Zeiten. Wir standen da ganz alleine, weil der Küstenweg richtig schlecht war. Somit fuhren nur selten Autos und noch seltener Wohnmobile dort.

Lotta Peugeot J5

Wir wurden wieder sesshaft und waren keine hippigen WoMo-Bewohner mehr. Zunächst wohnten wir etwas über 2 Jahre in Mojacar. Dort verkauften wir die Lotta, kauften uns einen Citroen C15 und einen alten Wohnwagen. Mit dem Gespann ging es an fast unzähligen Wochenenden nach Aguilas in eine Bucht an der Küste Marina de Cope, wo wir auch die Sommerzeit verbrachten. Mit dem C15 machten wir 2011 eine Tour nach Coto Donana bei Sevilla. Die Tour war klasse – wozu so ein C15 alles gut ist.

Mit dem C15 on Tour

Ohne wohnmobilartiges Gefährt war es nix. Und so kam ein VW-Bus in unser Leben. Ein T4, Baujahr 2002 mit 102 PS. Gerd baute den Bus aus und damit fuhren wir sehr sehr oft an den Strand zum Übernachten. Im Jahre 2012 machten wir mit dem Bus eine Tour nach Portugal.

Namenloser T4

2013 kauften wir Kulti I – ein Nissan Ebro L35.08 F1. Er hatte 78 PS und war wirklich kultig – daher der Name Kulti. Allerdings war er für Bergauf-Fahrten weniger zu gebrauchen. Das Ding lief schnell heiß. Aber wir haben damit 2014 unsere erste Sommertour nach Frankreich unternommen und seitdem ist es bei uns Kult, dem spanischen Sommer zu entfliehen.

Kulti I gab diesem Blog den Namen und unser Reiseblog entstand 2014 eigentlich nur für Freunde und Familie, die unsere Tour verfolgen wollten. Das Foto entstand 2014 kurz vor unserer ersten Sommertour. Wir sind ein paar Tage zur Probe gefahren und es ging nach Caravaca de la Cruz. Dort gibts einen schönen Park inklusive Bach und viel Grün.

Kulti I

So und dann kam das Chaos :)) Jedes Mal, wenn wir im Sommer unterwegs waren dachten wir: Wäre ja doch schön, würden wir wieder komplett im Wagen wohnen. Und aus dem Gedanken wurde schneller als gedacht Realität. Mittlerweile wohnten wir seit 8 Jahren im Campo von Aguilas. Wir hatten dort ein Container-Haus auf einem gepachteten Grundstück. Ein nettes Paar kaufte das Häuschen und übernahm den Pachtvertrag. Wir zogen erstmal in Kulti I und kaufen uns einen LKW: Ein Iveco ML15E, 7,5 Tonnen und 150 PS. Er wurde auf den Namen „Ernie“ getauft. Der Ausbau ist hier im Blog dokumentiert. Falls ihr daran interessiert sein: Einfach die Kategorie „Ausbau LKW Iveco“ auswählen. Hier startete der Ausbau von Ernie: Klick mich.

Kulti I wurde von einem spanischen Paar gekauft, das den Wagen für den Sommer nutzt, um damit an den Strand in hiesiger Umgebung zu fahren. Mit Ernie ging es dann 2018 nach Frankreich. Leider war der Wagen für mich, Marion, sehr ungeeignet. Dooferweise wurde ich während der Fahrt seekrank. Moah, das war im wahrsten Sinne des Wortes wirklich übel. Kaum 20 km gefahren, ging es auch schon los mit Schwindel, Übelkeit und dem ganzen Pallaver. Wir tuckerten immer nur sehr kurze Strecken, weil es anders nicht zu machen war. Von der Tour in die Bretagne sah ich wenig, denn mit geschlossenen Augen gings besser, wenn auch nicht gut. Blinder Passagier an Bord, sozusagen. Und bitte keine Tipps für Mittel gegen Seekrankheit: Ich habe zig Sachen ausprobiert und nix half.

Nun ja, die Tour war trotzdem schön und zum darin Wohnen war der LKW einfach super gut. Das Foto entstand auf einem unserer Lieblings-Campingplätze in der Bretagne. Schöner kleiner Campingplatz inmitten der Natur in Bains-sur-Oust.

Ernie

Als wir im Oktober 2018 von der Tour zurückkamen, standen wir erst einmal ungefähr einen Monat auf dem Stellplatz Tortuga Mora in Aguilas. Wir merkten, dass es uns immer wieder zurück zum Campo zog, wo wir über 8 Jahre wohnten. Dort konnten wir bei unserem Freund immer mal wieder stehen, der die Winter hier verbrachte. Während der Tour hatten wir schon entschieden, dass wir einen anderen Wagen brauchen, um weiterhin die Touren zu machen. Aber was sollte mit Ernie geschehen?

Da wir merkten, dass wir keine dauerhaften Zigeuner mehr waren, sondern wir einen festen Platz vermissten, zogen wir wieder ins Campo. Und zwar genau eine Terrasse über unserem vorigen Zuhause. Ganz schön verrückt, aber manchmal muss man auch mal verrückt sein. Wir überlegten, Ernie als Wohnung zu behalten. Aber irgendwie war Ernie zu schade dafür, um einfach dumm herum zu stehen. Also boten wir ihn schweren Herzens zum Verkauf an – und es fiel mir wirklich schwer, aus Ernie wieder auszuziehen. Ich hätte zwar keine Fahrt mehr damit unternehmen wollen, aber ich habe mich darin sehr wohlgefühlt. Er gehört nun einem jungen, spanischen Paar, das in Ernie wohnt. Gerd hat uns ein Tiny-House gebaut, das ebenfalls sehr gemütlich ist.

Ja und dann schauten wir uns nach Wohnmobilen um und wir sahen IHN und um uns wars geschehen: Kulti 2.0, wie wir ihn tauften. Ein Nissan L50.095 mit 95 PS. Er hat fast die gleichen Maße wie Kulti I, aber er fährt Berge total problemlos. Wir sind dabei auch nicht ständig die Stau-Verursacher. Der Wagen stand nahe der portugiesischen Grenze und es waren somit einige Kilometer zu fahren. Das Fahrzeug war mal ein Schausteller-Wagen, danach Lieferwagen. Wir waren verknallt und so fuhren Gerd und unser Freund Engel die ganze Strecke, um Kulti 2.0 zu uns zu bringen. Gerd baute ihn aus und im Juli 2019 starteten wir damit unsere erste Sommertour. Sorry, die Fotos der Beiträge sind durch den Umzug des Blog aneinander gepappt. Wenn ich mal Zeit und Lust habe, werde ich es korrigieren.

Das Foto ist auf einem Stellplatz einer Olivenfarm hinter Zaragoza aufgenommen. Sehr zu empfehlen und kostenlos. Dort haben wir auch 2018 schon einmal mit Ernie gestanden.

Kulti 2.0

Nun habt ihr mal unsere WoMos kennengelernt und falls Kulti 2.0 irgendwann, hoffentlich erst in einigen Jahren, gegen einen anderen Wagen ausgetauscht wird, dann werden wir euch darüber an dieser Stelle informieren.

Kein Kulti mehr, dafür einen Tuppi

Jo, nach 5 Jahren haben wir nun doch den Kulti 2.0 gegen einen Tuppi (Tupperware-Mobil) eingetauscht. Und das kam so: Wir sind ja in die Bretagne umgesiedelt. Ob das eine gute Idee war, das wissen wir noch nicht. Da wir deshalb nun einige Monate im Herbst und Winter in Spanien (unserer alten und irgendwie immer noch Heimat) verbringen, war der Kulti 2.0 einfach zu klein. Außerdem stellten wir fest, dass die Werkstätten in Frankreich mit solchen Autos wie dem Kulti überfordert sind. Zwei Monate stand der Wagen in einer Werkstatt und der Mechaniker hat genau… nix gemacht. Er wusste nicht wie – oder hatte keine Lust. Jedenfalls entschieden wir uns für den Kauf eines anderen Wagens. Und diesmal wurde es ein ganz normales Wohnmobil und kein Selbstausbau.

Wir haben gesucht und gesucht. Dann fanden wir ihn, den Tuppi. Und wir waren direkt verliebt. Ein Laika ecovip 100 aus den späten 1990er Jahren, knapp 100.000 km gelaufen und sehr gut gepflegt. Der Einbau sehr robust – und dazu ein Bad mit separater Dursche. Wow, wir fühlen uns wie im Luxusschloss.

Im März 2024 kam er zu uns. Wir sind durch und durch zufrieden und freuen uns auf die erste größere Fahrt (die in die Bretagne führt).

Und das ist er, der Laika oder, wie wir ihn nennen, der Tuppi.

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