29. Juli 2015 – Vielleicht habt Ihr Euch schon gefragt, wo wir stecken. Also wir sind hier:
Und hier waren wir letztes Jahr auch schon einmal: Musst du hier klicken!
Es ist nix los hier und deshalb sind wir seit fast einer Woche hier. Ruhe, Fluss, Natur und ein ganzer Campingplatz für uns alleine – herrlich!
Palluau sur Indre ist ein kleines Dorf, das auf einem Hügel liegt. Der Campingplatz liegt am Fuß des Hügels und am Indre. Letztes Jahr war noch die Rezeption besetzt, also zumindest so halbwegs. Dieses Jahr wirkte der Campingplatz wie geschlossen. Es hing ein Zettel an der Rezeption. Man solle sich beim Rathaus melden und es waren Telefonnummern angegeben. Jo, wir mit unseren perfekten Französisch-Kenntnissen versuchten unser Glück. Gerd fing an und es meldete sich eine Frau. Was sie sagte, wissen wir nicht und was Gerd sagte, wusste sie scheinbar nicht, denn sie legte einfach auf. Ok, also versuchte ich mein Glück und ein Mann meldete sich. Ich stammelte einen Satz und sagte ihm, dass ich auf dem Campingplatz bin. Er antwortete…irgendwas und ich antwortete: Aaaah oui, merci, au revoir! Es schien die richtige Reaktion gewesen zu sein, denn der Mann kam zum Campingplatz.
Wir buchten zunächst vier Tage. Der Mann nahm unsere Personalien auf und notierte auch den Preis: 20 Euro für 4 Tage. Sehr schön.
Also suchten wir uns einen Platz – davon war ja genug da.
Am nächsten Tag sahen wir den Mann erneut. Er war Stadtarbeiter und diesmal fuhr er einen Bagger. Auf der Schaufel waren viele Absperrgitter, die er nun gemeinsam mit einem anderen Mann aufstellte. Am Campingplatz angrenzend ist ein Dorf-Wiesen-Platz. Wir fragten, ob es ein Fest gäbe und er sagte, ja, ein großes Fest am Wochenende.
Ui, dachten wir, ein großes Fest. Da gehen wir hin und sind gespannt…
Es wurde Wochenende, aber vom großen Fest war noch nix zu sehen. Samstag Morgen sahen wir Plakate: Das Fest begann am Sonntag um 15 Uhr und es sollten Trachtengruppen tanzen. Samstag Abend kamen ein paar Leute und stellten Gestelle auf und zogen Planen über diese.
Es wurde Sonntag. Keiner kam und baute mehr auf. Es wurde Mittag, nix zu hören und zu sehen. Es wurde 15 Uhr und wenn man ganz still war, konnte man Musik hören. Also, anders als in Spanien. Da muss keiner horchen, ob die Fiesta angefangen hat. Das hört man 10 km gegen den Wind.
Wir zogen uns also fein an, also nicht sooo fein, aber so, dass wir nicht unangenehm auffielen.
Irgendwie erinnerte das Fest an die 70er-Jahre, also eher an Pfarrfeste oder eher an mh, also es war so. Es gab 3 Buden (Gestelle mit Planen): einmal ein Schießstand, einmal Dosen werfen und ein Stand der besonderen Art. Beim Stand der besonderen Art konnte man Waffeln kaufen, ok. Aber man konnte auch Lutscher gewinnen, indem man ein Brettspiel spielte. Da spielten nicht wirklich viele Menschen, denn es waren ja Erwachsene da und keine Kinder.
Dann gab es eine Bühne, also keine richtige Bühne. Ein Stück des Wiesen-Dorf-Platzes war keine Wiese, sondern Beton. Da sollten die Trachtengruppen tanzen. Es tanzte aber niemand. Nun ja, so 2 Stunden später erschien die erste Gruppe. Die Trachten waren nicht so erwähnenswert und der Tanz war eher ein Gehen über die Betonbühne. Naja, man muss vielleicht Franzose sein oder in dieser Region geboren sein, um das schön zu finden.
Das große Fest war somit nicht so groß und es gab wenig Attraktionen und eigentlich kaum Aktionen. Wir schlenderten zurück zum Kulti, kochten uns ein Mahl und feierten ein kleines Festchen.
Nach vier Tagen übrigens entschieden wir uns, nochmal vier Tage zu buchen. Es kam ein anderer Mann und der suchte verzweifelt in der Liste nach unseren Namen. Wir waren gar nicht eingetragen – ein Schelm, der hier nun böses denkt… Der Mann fragte nach dem Preis, den wir gezahlt hatten. Wir sagten ihm den Preis und er meinte, wir sollen ihm auch wieder 20 Euro geben und gut ist. Er lachte und wir lachten und weil alle lachten, war es eine sehr humorvolle Atmosphäre, in der wir uns befanden. Was er mit den 20 Euro gemacht hat, kann uns ja egal sein. Hauptsache wir haben wieder unseren riesigen Garten, in dem sich Emma auch sehr wohl fühlt.
Ja und weil hier nichts Großartiges passiert, hier nur ein paar Blickpunkte auf die Natur:
Alors; c’est tres interessant, ce qui vous passe en France. Übrigens das rot-gestreifte Tier habe ich diese Tage in Blanca auf der selben Pflanze gesehen, es ist die Streifenwanze auf einer Wilden Möhre. Weiterhin viel Spass
Na dieser Platz wäre auch genau nach meiner Mütze, so schön….