Tarifa

Fahrt bis Tarifa – nix mehr für Freigeister

Mh, jo, öhm, was soll ich euch über die heutige Strecke erzählen. Es war enttäuschend. Die Freigeister werden wohl endgültig von der Küste verbannt. Aber fangen wir von vorne an.

Nerja – Guten Morgen Polizei

Auf dem Platz in Nerja haben wir gut geschlafen. Und wir sind auch gut aufgewacht. Gerd saß gemütlich mit seinem Kaffee am Tisch und ich saß bereits an meiner Arbeit. Und dann ertönte ganz kurz eine Polizei-Sirene. Jo, da standen sie, unsere Freunde und Helfer. Gerd ging raus und die Polizisten waren sehr freundlich. Sie sagten, wir müssten nun fahren. Ok, wir sind lange genug in Spanien, um zu wissen: Nicht diskutieren, einfach freundlich nicken und fahren.

Hinter uns stand ein deutsches Wohnmobil. Der Bewohner reagierte sehr unfreundlich und die Polizisten wurden daraufhin ebenfalls sehr unfreundlich. Sie hatten ihn noch zwischen, als wir bereits den Motor gestartet hatten.

So begann also unser heutiger Tag. Emma war noch nicht draußen gewesen, sodass sie dringend eine „Toilette“ brauchte. Das ist aber nicht so einfach, zumindest nicht auf dieser Strecke und zumal sie auch nicht überall hinkackt. Finden wir eigentlich gut, denn sie scheißt (sorry) weder auf den Bürgersteig noch mitten auf einen Weg. Sie braucht Grünfläche, die rar gesät war. Uff, da is nix mehr mit gemütlich durch die Gegend tuckern.

Torremolinos – ein Stellplatz mit Fluglärm

Wir fuhren durch die zahlreichen touristischen Orte. Ihr seid da richtig, wenn:

  • ihr gerne richtig Trubel um euch herum habt,
  • ihr Strände an stark befahrenen Straßen liebt,
  • ihr gefühlte 100.000 Sonnenliegen auf den Stränden mögt,
  • ihr gerne in Läden stöbert, in denen es immer die gleichen Produkte gibt,
  • ihr Entspannung inmitten von Hotels und betonierter oder geteerter Fläche sucht.

Für uns wäre das überhaupt nichts. Das letzte Mal sind wir zu Corona-Zeiten die Strecke gefahren. Da waren die Straßen leer. Jetzt ist da ein Verkehr – unglaublich.

Und unter fast jedem Ortsschild sind Verbotsschilder angebracht: Parken mit Wohnmobil von 21 bis 9 Uhr verboten.

Wir fuhren bis Torremolinos. Da gabs mal einen Freistehplatz. Ok, den gibt es tatsächlich immer noch, nur stark eingegrenzt. Und die Straße, die da entlang führt, ist ebenfalls befahrener als vor Jahren.

Ein Parkwächter kam und kassierte 2 Euro ab. 2 Euro für eine Nacht – da kann man nix sagen. Wir hatten nicht vor, dort zu übernachten. Der Platz liegt zwar direkt am Strand, aber auch in der Nähe des Flughafens von Malaga. Alle 2 bis 3 Minuten startete ein Flieger – direkt über uns. Wahnsinn. Da macht es echt Sinn, auf E-Autos umzusteigen (das war Ironie). Die Kerosinbomben über uns sind mit Sicherheit total umweltfreundlich (auch das war Ironie).

Nun ja, wir spazierten mit Emma über den Strand. Dort fand sie einen grünes Feld und sie konnte endlich ihr großes Geschäft verrichten. Halt! Falls du gerade anfangen wolltest, zu zetern und zu meckern: Natürlich hat die brave Marion Kacktüten dabei.

Emma genoss es, ausgiebig im Meer zu baden und wir bestaunten die Flugzeuge über uns. Und wir staunten über den Golfplatz, der damals noch gut in Schuss war. Heute ist er verwildert und heruntergekommen. Positiv war übrigens der Parkwächter, den ich euch gerne gezeigt hätte. Was für ein öder Job, dort bei jedem Wetter und bei hoher Temperatur von Parkplatz zu Parkplatz und von Auto zu Auto zu latschen und Geld zu kassieren. Aber dieser Mann war einfach gut gelaunt. Er lächelte und lachte, machte Scherze mit einer vorbeifahrenden Kindergruppe, woraufhin die Kids fröhlich reagierten. Er war total freundlich und gut gelaunt. Das war mein Held des Tages, der jedoch nicht auf den Fotos erscheint.

Weiter  durch Malaga, Marbella und sonstige Schreckgespenste

Den Platz in Torremolinos nutzten wir also für einen Spaziergang mit Emma, fürs Frühstück und für die Arbeit. Dann zogen wir weiter, immer an der Mittelmeerküste entlang. Naja, wir wussten, dass die Küste einfach nur hässlich ist. Zugebaut, Massentourismus, viel Verkehr – für uns Naturliebhaber und Freigeister eine Qual. Aber nützt ja nix. Da mussten wir durch.

Ein paar Bilder habe ich von unterwegs gemacht. Emma war sehr entspannt, nur die sommerlichen Temperaturen fand sie mega ätzend. Aber ansonsten kein Stress, kein Zittern, sondern einfach entspannt.

Irgendwo mitten in einem Ort hatten wir uns kurz verfahren. Gott sei Dank, denn wir kamen an einem Bach vorbei. Direkt angehalten und mit Emma rausgegangen. Sie marschierte direkt ins Wasser und genoss eine kühle Erfrischung.

Ab nach Tarifa!

Irgendwann wurde es grüner. Uns zog es nach Tarifa, denn dort hatten wir schon öfter gute Zeiten verbracht. Und das hatten wir in sehr guter Erinnerung. Die Stimmung dort war immer gut. Viele Kite-Surfer und trotzdem genug Platz, um auch mit Hund am Meer entlangzuwandern. Es gab einen Parkplatz, auf dem man stehen konnte. Und es gab die sogenannte Schweinewiese, auf der sich viele Surfer versammelten. Auch gabs einen Campingplatz direkt an der großen Düne.

Auf der Fahrt konnten wir den Felsen von Gibraltar sehen und die Luft war heute so klar, dass wir auch nach Afrika schauen konnten.

Und dann der tolle Blick auf den Strand von Tarifa:

Wir fuhren bis zur Düne. Schweinewiese leer, Parkplatz leer (hat Höhenbegrenzung). Strand total leer. Kein einziger Surfer auf dem Meer. Tote Stimmung, keine Freigeister mehr anwesend. War das eine Enttäuschung.

Wir hielten vorm Campingplatz. Der hat gar keine Plätze mehr für Wohnmobile, sondern vermietet nur noch Bungalows. War das eine Enttäuschung.

Zumindest machten wir einen kurzen Spaziergang mit Emma.

Es gibt zwar andere Campingplätze, aber sorry, nicht unser Geschmack. Freistehen geht aber auch nirgends mehr. Man man, diese Strecke werden wir wahrscheinlich zum letzten Mal gefahren sein.

Barbate – Stellplatz mit Gefängnis-Flair

Wir fuhren bis Barbate. Das war damals noch ein niedlicher Fischerort. In der Zwischenzeit wurde auch hier kräftig gebaut. Schöner ist der Ort nicht geworden. Es gibt da einen Stellplatz am Hafen. Den fuhren wir an und da stehen wir auch jetzt. So typisch spanischer Stellplatz halt: Umzäunt und geteert. Alles Grün vernichtet. Ganz toll, wenn man mit Hund campt. Naja, wir werden hier übernachten und morgen die Flucht ergreifen. Wie wir weiterfahren, das wissen wir noch nicht. Meine Arbeitszeit werde ich morgen auf den Nachmittag oder Abend legen. Bis dahin werden wir irgendwo angekommen sein – zumindest, um wieder nur zu übernachten.

Ein Gutes hatte es aber, dass wir diesen Platz ansteuerten. Ich folge in Facebook Canis Road und genau diese beiden sympathischen Menschen stehen ebenfalls auf diesem Stellplatz. Wir haben uns unterhalten – über Hunde und über Touren durch Spanien. Sie sind genauso sympathisch und offen, wie sie in den sozialen Medien rüberkommen. Deshalb verlinke ich einfach mal deren Seite: Klickst du hier.

Und jetzt, gute Nacht, bleibt gesund, munter und fröhlich

Mary, Gerd und Emma

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