17. November 2024

Der nächste Schreck…

Also eins weiß ich: Das Jahr 2020 steht nicht unter dem Motto „Entspannung“. Nach einem chilligen Sonntag und einem fröhlichen Montagmorgen hockten wir mit George beim Tierarzt.

Erholsamer Rumhäng-Sonntag in St. Pabu

21. Juni 2020 – Da der Campingplatz in Pabu so gut wie leer war, hatten wir einen sehr entspannten Sonntag. Außer drei lange Spaziergänge haben wir nix gemacht, außer gelesen, gegessen und das bretonische Klima genossen.

Ab zur Mairie

22. Juni 2020 – Heute Morgen haben wir den Tag gaaanz gemütlich angehen lassen und nach einem Spaziergang sind wir zur Mairie von Lampaul gefahren. Sie kannten uns noch – ist ja auch kein Wunder: Wir sind fast die einzigen „Spanier“, die dort den Sommer verbringen; wir bleiben in der Regel mindestens 2 Monate und wir hatten uns letzten Sommer für den Hund Max eingesetzt.

Die Angestellte sagte, der Campingplatz öffnet wahrscheinlich nächste Woche. Mmmh, das nützt uns dieses Jahr nix. Gerd fragte, ob wir uns ein paar Tage vor den Platz stellen dürften. Es ist halt hier ein geschütztes Gebiet und freistehen ist meistens nicht drin. Sie meinte, wir sollten gegen 14 Uhr wiederkommen. Sie fragt den Bürgermeister.

Na das machte Hoffnung. Fröhlich fuhren wir zum Strand, frühstückten und liefen mit den Hunden eine große Runde über den Ebbe-Strand. Tja und dann …

Die Schlange

… dann steckte George wieder seine Nase in irgendwas am Parkplatz-Rand und jaulte ganz kurz auf, also wirklich ganz kurz. Daraufhin sprang Emma ihm zur Seite, schaute an den Rand und bellte. Ich ging gucken und sah – genau nichts. Außer Stöcke und Pflanzenstängel konnte ich nichts erkennen.

Aber an eine Schlange hatte ich trotzdem gedacht, vielleicht, weil es die bei uns in Spanien auch gibt. Ich untersuchte George und fand nichts. Er schien auch weiterhin munter zu sein. Nur Emma bellte immer wieder diese Stöcke am Rand an. Und dann sah ich sie:

Keine Ahnung, um welche Art es sich handelt. Ich schaute zu George, aber der alberte herum.

Emma hatte sich mittlerweile unter den Wagen in den Schatten gelegt. Ich hatte ja das „Ungeheuer“ gesehen. Also war für sie die Arbeit erledigt.

Ungefähr 10 Minuten später erschien eine zunächst kleine Schwellung an Georges Maul, die zusehends dicker wurde.

Ok, nun war klar, dass wir tierärztliche Hilfe brauchten. Die nächste Praxis ist in Ploudalmezeau und somit nicht weit entfernt. Georges Gesicht schwoll immer weiter an und mittlerweile konnte man ihn nicht mehr anfassen. Dann schrie er direkt entsetzlich laut los.

Beim Tierarzt angekommen: Geschlossen, Mittagspause bis 14 Uhr. Na schöne Scheiße. Es stand eine Notfall-Telefonnummer an der Tür. Aber, da ging direkt das Band an und eine Stimme teilte mit, dass erst ab 14 Uhr wieder geöffnet sei. Bis dahin war es noch eine Stunde. Mittlerweile schwoll der Hals schon an. Weitere Tierärzte waren ca. 20 km entfernt und öffneten ebenfalls erst um 14 Uhr wieder.

Gerd hat dann über eine Facebook-Seite eine private Nachricht schreiben können, die der Tierarzt las. Er schrieb zurück, dass er sich direkt auf den Weg macht. Uff, Erleichterung.

Bei jeder kleinsten Bewegung schrie George wie am Spieß. Er mag eine Mimose sein, aber ihm war anzusehen, dass er mächtig Schmerzen hatte.

Der Tierarzt war sehr freundlich und er kannte das schon: „Es ist am Strand passiert oder? Da gibt es viele Schlangen“. Er hat immer wieder Fälle von Schlangenbissen bei Hunden. Er sagte, das sei sehr schmerzhaft. Deshalb musste er Morphin, Cortison und Antibiotika spritzen. Ein ganz deftiger Cocktail, aber hilft ja nix, das musste nun einfach sein.

Wir bekamen noch Metacam und Cortison mit, in Tablettenform – ich weiß noch nicht, wie wir das in dieses geschundene Maul hineinbekommen sollen.

Sollte es George in 4-5 Stunden schlechter gehen, müssen wir wieder zur Praxis. Es ist dabei abzuschwellen. Gut geht es ihm natürlich noch nicht. Hoffen wir, dass er alles gut übersteht und keine weiteren Folgen kommen.

Die nette Mairie von Lampaul

Nachdem wir wieder aus der Praxis waren, fuhren wir zur Mairie – mittlerweile waren es schon 14h30. Und yeah, gute Nachricht. Der Bürgermeister hat die Erlaubnis gegeben, dass wir ein paar Tage vor dem Campingplatz stehen dürfen. Das freut uns sehr, auch wenn die Freude momentan wegen George etwas abgeschwächt ist.

Gerd blieb bei George, während ich mit Emma ein Stück ging, damit sie ihren Stress abbauen konnte. Sie war nämlich sehr besorgt, um ihren George.

Normalerweise flitzt sie wie eine Irre los, sobald ich mit ihr diesen Weg in die Dünen gehe. Aber, der Schreck mit George saß auch ihr in den Knochen. Sie ging mal kurz im Bach baden, wollte jedoch wieder zurück.

Emma blieb vor „unserem“ Sommerplatz stehen und konnte nicht verstehen, dass wir da diesmal nicht einbogen.

Jetzt stehen wir genau vorm Camping. Hier scheucht uns niemand weg, dank Erlaubnis des Bürgermeisters.

Georges Gesicht ist bereits abgeschwollen, aber immer noch dick. Er ist vom Morphin müde und wir hoffen sehr, dass er alles gut übersteht.

Dieser schwarze Fleck da vorne an der Schnauze ist eine der beiden Bissstellen.

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