… oder: Costa del horror. Also, das wird hoffentlich unser letzter Versuch gewesen sein, uns die spanische Mittelmeerküste schön zu gucken. Die letzte Etappe war so frustrierend, dass wir gar nicht freudig in der Wahlheimat ankamen.
Alles in Massen
02. Oktober 19
Morgens wachten wir nach einer ruhigen Nacht in Torrenostra auf. Dort an diesem Platz hatten wir wirklich Glück und unsere Ruhe. Wir wollten noch einige Tage am Mittelmeer entlang tuckern, aber der Tag wurde reiner Fahrtag. Unser erstes Ziel war Cullera. Da gibts einen freien Platz direkt am Strand. Wir hielten an, schauten uns den Strand und den Fluss an und … fuhren weiter.
Müll – ok, normal in Spanien, zumindest am Mittelmeer, aber wir müssen uns erst wieder dran gewöhnen. Feinsandiger Strand ist schön, aber sorry, diese Touristenburg – das ist ja wirklich … mies.
Der Fluss war eigentlich schön. Er ist halt dort ein Kanal und hätte schön sein können. Aber auch hier, alles voller Müll, der von der Strandbar stammte.
Auf diesem Platz standen 2 Wohnmobile, die es sich sehr häuslich eingerichtet hatten. Dahinter war noch ein Platz und da tummelten sich bereits die Überwinterer. So sah es übrigens schon überall aus: Massen an Wohnmobilen. Das ist langsam schon die Pest, weil es einfach viel zu viele werden oder schon sind.
Wir sind die N332 weiter gefahren. Es gibt sicher noch ein paar wenige und kleine unbebaute Stücke. Um die zu finden, hätten wir wirklich alles abfahren müssen. Ansonsten: Hat man einen Ort gesehen, kennt man alle Ort. Die Küste ist wirklich grauenvoll bebaut, die Orte eng und enger und die Häuser wurden im Laufe der Jahrzehnte immer höher und hässlicher. Dazu die Wohnmobil-Flut – wer kann so etwas noch schön finden? Wir jedenfalls nicht.
Ein paar Fotos habe ich unterwegs geschossen, aber so richtig Lust zum Fotografieren hatte ich nicht. Außerdem sind wir wieder mal zu früh zurück gefahren. Mal schauen, ob wir das nächstes Jahr mal schaffen, wirklich im Herbst zurück zu kommen. Es ist uns noch zu warm. Um die 30 Grad im Schatten und die Nächte immer noch zwischen 17 und 20 Grad.
Glaube, es war bei La Marina, als wir zwei Salzseen passierten. Ich habe mir die Ortsnamen gar nicht mehr gemerkt.
Ziegenwiese
Es war schon fast dunkel, als wir in La Azohia (hinter Mazarron) ankamen. In diesem Ort gibt es einen freien Platz, der mal ein echter Tipp war – so für echte Freisteher. Jetzt tummeln sich auch dort die Überwinterer und das wieder im Massen-Format. Das hat ja nu wirklich nix mehr mit Freistehen im Sinne von „frei“ zu tun. Warum fährt man nicht auf Stellplätze, wenn man eh gerne mit zig anderen Wohnmobilen kuscheln möchte?
Wir fuhren weiter und da wir gehört hatten, dass die sogenannte Schlangenbucht bei Percheles Stellplatz werden soll, sind wir dort angefahren. Und ja, leider soll es wohl so werden. Diese schöne Bucht wird also vielleicht auch versaubeutelt. Früher waren dort die Felder terrassenförmig angelegt. Die sind jetzt schon zu einer geraden Fläche geschoben und diese Fläche ist umzäunt. Wenn da mal die Flut an Mobilen steht, ists vorbei mit schöner Bucht. Sehr schade.
Wir hatten die Schnau… voll und da es schon dunkel war entschieden wir, auf der sogenannten Ziegenwiese zu übernachten. Der eigentlich „Freisteh“ Platz ist ja eh schon blockiert. Da dürfen und können keine Camper mehr stehen. Es gibt noch am Rand des Weges ein paar Nischen – die natürlich auch bereits belegt waren. Wir fanden noch einen Platz, stellten uns hin, gingen mit Emma und damit war der Tag für uns beendet.
Am nächsten Morgen sind wir mit Emma gelaufen und dann haben wir die Düse gemacht.
Cabo Cope
03. Oktober 19
Wir nahmen den Weg über den Lomo de Bas und fuhren zu „unserer“ Küste am Cabo Cope. Dort sieht man noch die Nachwehen des Unwetters vor 2-3 Wochen. Die Strände liegen noch voll mit Müll und mit Resten von Thunfischen. Die Fische hatten eigentlich Glück, denn eine Farm wurde durch den Wellengang zerstört. Leider haben viele Thunfische nicht überlebt, warum auch immer.
Wir sind ein paar Buchten weiter gefahren. Das Gute ist: Der alte Weg kommt wieder zum Vorschein und der ist so huckelig und steinig und mit Furchen durchzogen, dass hier die Wohnmobil-Flut wohl nicht entlang fahren wird.
Morgen wird uns der Weg nach Hause führen und dann heißt es erstmal: Ankommen. Unsere Seelen sind noch nicht wirklich hier. Die hängen noch in Lampaul. Aber, das ist jedes Jahr so und in zwei oder drei Wochen werden wir uns wieder eingelebt haben.
Danke an euch, liebe Leser, dass ihr uns begleitet habt. Vielleicht seid ihr ja auch wieder bei der nächsten Tour im Jahre 2020 dabei.