Nun sind wir ein Stück weitergefahren und befinden uns im Inland Andalusiens. Uns zieht es jetzt allmählich in den kühleren Norden, vor allem wegen Emma. Und vielleicht sind da Wohnmobile noch ein bisschen willkommen.
Erst Strand – aber Wohnmobile und Hunde verboten
Zunächst wollten wir nur wenige Kilometer fahren und zwar zu einem Stellplatz am Strand. Die Gegend um Barbate und Co. ist wirklich wunderschön. Tolle Natur, grün, super Strände. Allerdings waren die Straßen in dem Ort (Name habe ich vergessen) etwas arg schmal und scheinbar noch auf Esel und Kutsche ausgelegt. War spannend, wenn Autos entgegenkamen.
Und dann am Ortseingang direkt wieder große Verbotsschilder mit Androhung von 300 Euro Strafe, falls man die Verbote missachtet. Man oh man, die Camper-Invasion hat überall an der Küste dafür gesorgt, dass Wohnmobile nicht mehr willkommen sind.
Wir peilten einen Stellplatz an. Dort angekommen stellten wir fest, dass er geschlossen war. Die Parkplätze hatten Höhenbegrenzungen. Zudem überall Verbotsschilder an den Stränden: Hunde verboten. Also für uns keine Option. Ich bin kurz mit Emma einen Strandweg gegangen, bevor wir weiterfuhren. Die Fotos zeigen jedoch, dass es eine traumhafte Gegend ist.
Durchs Niemandsland nach Palmar de Troya
Wir überlegten, welche Route wir fahren sollten. Vielleicht wäre El Rocio nochmal schön. Den Ort haben wir schon mehrmals besucht. Der liegt mitten im Naturschutzgebiet Coto Doñana. Dort müssten wir auf einen Campingplatz gehen. Macht nichts, denn auf diesem Platz standen wir auch schon öfter. So machten wir uns auf die Socken.
El Rocio wäre schnell erreicht. Allerdings gibt es von Barbate aus keinen direkten Weg dahin. Dazwischen liegt das Naturschutzgebiet und somit muss man einen riesigen Umweg über Sevilla fahren. Also zogen wir los. Man hat das Gefühl, man fährt durchs Niemandsland. Zwischendurch mal kleinere Orte, ansonsten Felder oder Weiden. Dicke, dunkle Wolken begleiteten uns. Es fiel aber kein Tropfen vom Himmel.

Nun ja. Wir haben eine Emma an Bord und durch ihre altersbedingte Unsicherheit ist der Stress schnell da. Es ist schwül-warm, also eklig klebrig warm. Auch wenn sie eine waschechte Spanierin ist, mochte und mag sie Sommerwetter überhaupt nicht. Passt somit hervorragend zu uns *grins*.
Sie hechelte und war sehr angespannt. Nö, so können wir mit ihr nicht noch weitere 150 km fahren. Also suchten wir eine Möglichkeit, wo wir eine Nacht stehen können.
Palmar de Troya – Begrüßung durch einen Esel
Wir fanden einen offiziellen und kostenlosen Stellplatz am Rande eines Dorfes. Hier ist gar nichts los – wie wunderbar! Und ich denke, hier wird sich auch kein anderes Wohnmobil hin verirren. Wir haben den Platz für uns alleine. Das darf gerne bis morgen so bleiben.
Begrüßt wurden wir von einem Esel, der frei herumläuft. Es liegt ein kleiner Kanal dazwischen, den er nicht überqueren kann. So standen wir uns gegenüber und schauten uns tief in die Augen.
Der morgige Plan ist: Sevilla links liegen lassen und dann irgendwo im nächsten Nirgendwo stehenbleiben. Wir werden auch El Rocio auslassen und weiter durchs Inland tuckern. Die Algarve hätte uns eh nicht interessiert.
Also, bis dahin, bleibt gesund, munter und fröhlich
Mary, Gerd und Emma