Rückschau: Von Frankreich nach Flensburg und zurück

Ja wo sind sie denn – haben sich schon einige Leser gefragt. Manchmal sind wir echt spontan und so entschieden wir uns für einen Besuch bei Freunden im Raum Flensburg.

Der Weg ist weit und deshalb fuhren wir in kurzen Etappen. Da wir eh von dem Straßenverkehr außerhalb Spaniens überfordert sind, fuhren wir nur Landstraßen. Außerdem hatten wir so überhaupt keine Lust, wie ein paar Irre durch die Gegend zu hetzen. Die Seele soll ja schließlich mitkommen und bei rasantem Tempo bliebe sie auf der Strecke.

Bis Beuvron en Auge habt ihr uns ja schon begleitet. Also machen wir ab Long weiter. Nu habt ihr lange nix von uns gelesen und jetzt gibt es einen langen Bericht. Holt euch am besten ein Bier oder einen Wein, bevor ihr euch zum Lesen hinsetzt.

Long – von Wasser umgeben

Donnerstag, 10. August 17 – Für diesen Tag hatten wir uns Long als Ziel gesetzt. Das kannten wir bereits und fanden es dort sehr schön. Long ist umgeben von Wasser: Hier fließt die Somme, es gibt Kanäle und einige Seen. Der Stellplatz liegt so gut, dass man direkt in die Natur losmarschieren kann – ideal für Hundehalter und Naturfreunde. Das Wetter spielte zwar nicht sooo gut mit, denn schon auf dem Weg dahin schüttete es wie aus Eimern – jetzt erinnerten wir uns wieder an das Leben in Deutschland, so mit Regen und ohne Sonnenlicht.

Wir konnten aber mit Emma einen langen Spaziergang machen. Das hat richtig gut getan, denn seit unserer Panne am Montag gabs keine Möglichkeit mehr, ausgiebig die Beine zu bewegen.

In den Seen und auch im Fluss und im Kanal leben wirklich unzählige Schwäne, neben vielen anderen Wasservögeln. Ich hab mal ein paar Fotos geschossen. Vielleicht fahren wir Long auf dem Rückweg nochmal an, denn wir würden hier gerne noch das Schloss besichtigen und eine Radtour unternehmen. Schau´n wir mal.

Beernem in Belgien

Freitag, 11. August 17 – Am späten Mittag fuhren wir von Long aus weiter. Ziel war diesmal Beernem in Belgien. Dank der App Park4Night haben wir dort am Kanaal Gent-Oostende einen Platz zum Übernachten  gefunden – da wollten wir also hin.

Wir fuhren gemütlich über Landstraßen und kamen wieder durch schöne Orte und Natur – solange wir noch in Frankreich waren. Kurz vor Belgiens Grenze veränderte sich bereits die Gegend und wurde – sorry – echt hässlich, nichtssagend irgendwie, reizlos.

Für uns ein Wahnsinn, wie viele Autos auf den Straßen Belgiens unterwegs waren, puuuuuh. Während wir uns in Frankreich in fast allen Orten (außer im Süden) wohlfühlen, ja irgendwie geborgen fühlen, verschwand dieses Gefühl nun ziemlich schnell. Es wirkt alles so zurechtgestutzt, wenig Natürliches ist zu sehen. Hecken, Bäume, Rasen – alles in unnatürliche Formen und Höhen geformt.

Nun ja, Belgien hatte für uns noch nie Charme. Aber ein Gutes hat das Land und das sind Pommes – leider waren wir wohl zu früh unterwegs, denn sämtliche Pommes-Buden waren afgesloten.

Ihr könnt es sicherlich wenig nachvollziehen, dass man sich von viel Straßenverkehr gestresst fühlt, denn das seid ihr in Deutschland ja gewöhnt. Wir waren froh, als wir Beernem erreichten.

Der Platz am Kanaal Gent-Oostende lag an einer Schleuse und auf einer Art Halbinsel. Wir gingen erstmal ne Runde mit Emma und anschließend bestaunten wir die Rangierfähigkeiten der Frachtschiff-Kapitäne. Schon irre, was die können. Direkt vor unserer Nase wurde auch noch ein PKW vom Schiff geladen –und das hat eine Frau gemacht! Frauenpower nennt man das.

Ein Belgier, der hier angelte, sprach uns an, ob wir Hippies seien. Mmmh, das Image haben wir also scheinbar immer noch. Ok, sind wir halt Hippies. Der Mann fand es total cool, dass wir mit Kulti unterwegs sind und in Spanien leben. Er sagte uns auch, dass man an diesem Platz problemlos mit dem WoMo stehen kann.

Neerpelt am Kempisch Kanaal (Belgien)

Samstag, 12. August 17 – Unser Ziel heute lautet:

Neerpelt am Kempisch Kanaal. Das Ziel haben wir auch wieder mit dieser App ausgewählt.

Ihr könnt uns für bekloppt halten, aber der Straßenverkehr stresst uns wirklich sehr. Weil wir diese hektische Raserei nicht mehr gewohnt sind (und uns auch nicht mehr dran gewöhnen wollen!) wählen wir ja Landstraßen aus, kleine Sträßchen durch kleine Orte. Klappt in Frankreich wunderbar. Da fährt man entspannt. Hier in Belgien ist das unmöglich. Hoffentlich bleibt das nicht bis Flensburg so.

Nun ja, es wurde wenigstens teilweise landschaftlich schöner:

Und am Mittag fanden wir sogar Frittenbuden, die nicht afgesloten waren:

Letztlich wurde es an unserem Ziel ruhiger – wenn auch nicht so ruhig, wie wir das sonst haben und gewohnt sind. Obwohl uns die App sonst immer genau bis an die Plätze führt, war es diesmal etwas schwieriger. Die App führte uns ans andere Ufer. Also wieder Kehrtwende und ohne App gesucht. Dann standen wir nur wenige Meter vom Stellplatz entfernt – ein offizieller Stellplatz (6 Euro), aber es führte nur ein Fußgängerweg hin. Na wat is dat denn für ne Kacke?! Auch afgesloten oder wat?

Ein netter belgischer Camper sah unsere Fragezeichen in unseren Gesichtern und sagte uns, dass Camper über den Fußgängerweg bis zum Stellplatz fahren dürfen. Ahaaaa, danke lieber Belgier!

Und als wir auf den Fußgängerweg  fuhren, sahen wir dann auch ein klitzekleines Minischildchen mit dem Hinweis zum Stellplatz. Also, liebe Camper, nehmt gute Ferngläser mit!

Der Platz ist so lala, also eigentlich nur la – aber für einen halben Tag und eine Nacht ist er völlig ok. Wir sind jetzt ja auch ein wenig von Frankreich verwöhnt. In den 6 Euro ist Strom enthalten. Außerdem gibt’s hier eine Entsorgungsstation. Ein Stückchen vom Platz entfernt ist ein Trinkwasser“Brunnen“. Da kann man zumindest ein paar Flaschen auffüllen – Prost.

Overbeck am Dreiländersee – Deutschland Gronau

Sonntag, 13. August 17 – Belgiens Platz verließen wir recht früh. Man hatte dort das Gefühl, in einer Sardinenbüchse zu leben. Das ältere Paar neben uns (und das war ja direkt neben uns, also ganz direkt!) hatte nix besseres zu tun, als ständig in unseren Wagen reinzuglotzen. Am liebsten hätte ich mich nackt ausgezogen und nen Tango getanzt. Dann wären sie vielleicht vor Schreck in Ohnmacht gefallen oder hätten endlich ihre Glotzerei beendet.

Geschlafen haben wir auch nicht gut, denn der andere Nachbar glotzte ziemlich lange in die Fernsehkiste. Wahrscheinlich war er ziemlich schwerhörig, denn lauter konnte man das Gerät garantiert nicht drehen.

Nun gut, morgens ging ich mit Emma am Kanal entlang und zwar früh. Mein Gedanke war: Geh so früh wie möglich, dann ist da noch nix los. Ja geschissen. Das dachten wohl unzählige Menschen ebenso. Der Spaziergang wurde zum Hindernislauf, denn wir mussten ständig Rennradfahrern ausweichen.

Also nichts wie weg hier.

Wir fuhren ein Stück durch die Niederlande – herrrrrlliiiiich. Schöne ruhige Landstraßen, viel Natur und viel Wasser. Wir fühlten uns richtig wohl. Dann kam Deutschland und wir hatten uns eine richtig schöne Strecke ausgesucht, die wir vorher nicht kannten. Ziel war der Dreiländersee in Gronau. Es blieb entspannt und schön grün.

Unterwegs kamen wir kurz vor Wesel an einem Cafe samt Bäckerei vorbei – Backwerk nannte sich das. Da haben wir angehalten und wir waren fast überfordert mit der großen Auswahl an Kuchen und Brot und Brötchen.

Mir liefen  schon fast die Speichelfäden aus dem Mund, als ich Stachelbeerkuchen sah! Und Pflaumenkuchen!

Jaahaaa, so kann man auch mit kleinen Sachen großen Leuten eine Freude machen *grins*.

Kurz nach dem Backwareneinkauf hielten wir an der Lippe und liefen mit Emma ein Stück durch den Wald – wie schön!

Die Strecke blieb schön und grün und entspannt – wie herrlich!

Im Internet hatten wir uns den See und den Stellplatz schon angeschaut. Das sah da so ordentlich akkurat aus, halt typisch deutsch. Wir hatten beschlossen: Falls es dort wirklich zuspießig ist, fahren wir weiter und suchen uns einen anderen Platz aus.

Aber: Wir waren positiv überrascht.

Der Stellplatz ist eine große Wiese direkt am Wald – wie schöööön. Hier stehen zwar einige Wohnmobile, aber es ist kein Kuschelcampen nötig – wie schöööön. Wir suchten uns ganz am Ende einen Platz aus und stehen unmittelbar am Wald. In zwei Minuten ist man zu Fuß am See.

Der Platz ist ruhig, der See ist schön, der Wald sowieso (da stand ein Reh nur wenige Meter von uns entfernt – irre, wie wenig scheu es war).

Auf den Bildern vom Stellplatz sieht es enger aus als es ist. In Wirklichkeit haben wir richtig viel Platz um uns herum und bekommen von den anderen nichts mit.

Es gab zwar gar lustige Verbotsschilder, aber die haben wir gekonnt missachtet.

Blick vom Kulti aus:

Emma im Wiesenglück:

Lustige Verbote:

Hunde im Wasser auch verboten:

Wenn man sich NICHT an all die Regeln hält, ist es dort wirklich sehr sehr schön:

 

Nach dem Spaziergang am See speisten wir unsere Brötchen und Brot hatten wir natürlich auch gekauft.

Irgendwann, als wir da so saßen und aßen, kam eine ältere Frau und fragte, ob wir für morgen früh Brötchen bestellen möchten. Also, Brötchenservice gibt’s hier auch noch. Die Brötchen holt man dann morgens am Campingplatz ab, der sich unweit vom Stellplatz befindet. Die Frau war sehr gut gelaunt und hatte viel Humor. Das macht doch mal Spaß, Deutschlands schöne Seiten zu erleben.

Hier bleiben wir bis Dienstag.

Lüneburger Heide

Mittwoch, 16. August 17 – Die Nacht von Dienstag auf Mittwoch haben wir irgendwo in einem Park (Stellplatz) in einem Ort Höhe Bremen verbracht. Das war nun nicht so besonders, dass wir uns es gemerkt hätten. Erinnerungswürdiger ist unser nächstes Ziel, das wir heute Mittag erreichten: die Lüneburger Heide.

Unser lieber Freund Micha machte sich über uns lustig. Er meinte, zur Lüneburger Heide fahren nur alte Leute und Rentner – pfffff. Aber nu, die Jüngsten sind wir ja auch nicht mehr, also passen wir da hin.

Im Alter von ca. 14 oder 15 Jahren war ich das erste Mal hier. Damals mit meinen Eltern auf dem Rückweg vom Urlaub in Dänemark. Da ich mich damals schon nur in der Natur so richtig wohlfühlte, gefiel es mir hier mehr als gut. Seitdem wollte ich immer mal wieder hier hinfahren. Ja und jetzt bin ich hier, in der Heide, so mittendrin – juhu. Und das auch noch zu der Zeit, in der die Heide blüht – nochmal juhu.

Damals mit meiner ersten Hündin Kessi:

Heute mit meiner Seelenhündin Emma:

Wie man sieht, bin ich kaum gealtert *hüstel*.

Und natürlich mit meinem Schatz – mh, ein schöner Rücken kann auch entzücken:

Der Stellplatz ist in Oberhaverbeck und kostet 6 Euro. Hier ist zwar auch der normale Parkplatz für PKW, aber mit dem WoMo steht man direkt an der Heide, unter Bäumen. Vielleicht ist es am Wochenende voll, aber jetzt, so mitten in der Woche, ist es herrlich entspannt. Die Tagesausflügler waren früh weg und man hatte viel Platz und Ruhe.

Hier nun ein paar Eindrücke – für all die alten Leute und Rentner (kicher):

Blick vom Kulti aus:

Raum Flensburg – entspannte, schöne, wohltuende, intensive Zeit mit Freunden

Freitag, 18. August 17 – Nach dem morgendlichen Spaziergang machten wir uns auf den Weg zu unseren Freunden. Wir blieben zwei Wochen bei Wibke, Micha und Marlene und diese Zeit war sehr schön – und das Wort „schön“ beschreibt es gar nicht passend. Es wurde viel gelacht und genauso intensive Gespräche geführt. Wohltuende Gespräche, tiefergehende Gespräche, motivierende Gespräche. Wir haben oft am Lagerfeuer gesessen und irgendwie kam man sich vor, als würde man auf einer kleinen Farm mitten im Wald wohnen.

 

Der Wald ist urig schön, so wild und so natürlich. Da er natürlich ist, leben hier wirklich viele Rehe. Unglaublich, ich konnte es oft nicht fassen, wenn wieder ein Reh auf dem Weg stand oder ein Rehkopf zwischen hohem Farn zu entdecken war. Fast täglich begegnete mir ein Reh.

Emma ist zwar keine richtige Jägerin, aber alles was sich bewegt ist spannend. Sie wäre also gerne mal ein Stück hinter einem Reh gelaufen. Ich weiß, dass sie nur wenige Meter sprinten würde, aber trotzdem blieb sie an der Leine. So hatte sie sozusagen Trainingspause. Aber es gibt hier auch noch einen riesigen Rasenplatz, der eigentlich für den Fußballsport gedacht ist. Dahin bin ich öfter mit ihr gegangen und habe sie mal flitzen lassen und mit ihr Ball gespielt –wenn auch kein Fußball.

Hier mal  ein paar Fotos vom Wald, in dem ich mich übrigens öfter mal wie Gretel ohne Hänsel fühlte. Mein Orientierungssinn ist gar wunderlich und so stand ich manchmal da und wusste nicht mehr,  wo ich herkam und wo ich hingehen musste. Aber, wie ihr merkt, habe ich immer irgendwie wieder zurück gefunden – yeah.

An einem Sonntag sind wir zum Nationalpark Wattenmeer gefahren. Man hätte bestimmt tolle Fotos von Wasservögeln schießen können. Aber, es war Sonntag und das eine Beobachtungshaus war ziemlich voll.

Wir sind somit nur am Wattenmeer entlang gegangen. Hunde mussten an der Leine geführt werden, da dort die Schafe rumlaufen. Ein Schild wies auf einen Hundestrand hin. Aber: Auch dort liefen die Schafe rum und natürlich ließ niemand seinen Hund freilaufen. Schade.

Generell hat man wohl wenige Möglichkeiten seinen Hund mal freilaufen zu lassen. Irgendwo fanden wir einen Weg, der ideal zum Freilauf gewesen wäre…wäre da nicht dieses Schild gewesen:

 

Hier ein paar wenige Bilder vom Wattenmeer:

Freitag, 01. September 2017 – Heute hieß es Abschied nehmen. Obwohl uns wieder das Reisefieber gepackt hat und wir uns auf die Tour freuen, fiel der Abschied von Wibke, Micha und Marlene nicht leicht. Lange Abschiedsszenen sind uns ein Graus und so machen wir es lieber kurz und bündig. Zu unserem Leben gehören Abschiede dazu. Das ist nun mal so, wenn man viele ebenso reisefreudige Freunde und Bekannte hat oder mit Menschen befreundet ist, die nicht um die Ecke wohnen. Aber manchmal ist das trotzdem nicht so einfach.

Wir werden uns wiedersehen – das ist auf jeden Fall sicher!

Nur wenige Kilometer entfernt wohnen noch andere Freunde von uns. Marita und Uwe haben wir natürlich auch besucht und verbrachten mit ihnen wirklich schöne Stunden. Marita hat sich mal wieder selbst übertroffen und leckere Köstlichkeiten vorbereitet. Wir haben stundenlang zusammen gesessen und diskutiert und geredet – das war richtig gut.

Da wir vier uns schon im Winter wiedersehen, fiel der Abschied nicht so schwer. Dauert ja nicht mehr lange und wir können wieder zusammen sitzen und miteinander reden.

Die Zeit im Raum Flensburg ging dann am Samstag, dem 02. September zu Ende. Danke, ihr Lieben! Ihr Nordlichter seid schon was Besonderes!

Zarrentin am Schaalsee in Mecklenburg-Vorpommern

Samstag, 02. September 2017 – Nachdem wir bei und mit Marita und Uwe gemütlich gefrühstückt hatten, machten wir uns auf den laaaaangsaaaamen Rückweg. Wie lange der dauern wird, wissen wir noch nicht – schau´n wir mal. Wir nahmen einen Tipp an und legten unser erstes Ziel fest: Der Schaalsee. Dort verläuft die Grenze zwischen Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Da wir auf jeden Fall eine Nacht dort bleiben wollten, schauten wir in der App nach einem Stellplatz. Da ist nicht viel mit Stellplätzen oder Übernachtungsmöglichkeiten für WoMos. Auf einen Campingplatz wollten wir noch nicht und somit entschieden wir uns für den Parkplatz in Zarrentin. Der Platz liegt direkt am See und ist ein Parkplatz und gleichzeitig ein WoMo-Stellplatz.

Hier befinden sich ein Badeplatz mit Restaurant und ein Fußballplatz. Es wurde auch gerade Fußball gespielt, als wir ankamen. Leider hat Emma ein Feuerwerk-Trauma und verbindet alles Mögliche mit ihrem ersten Feuerwerkerlebnis. Die Pfiffe aus Schiedsrichters Pfeife nahm sie als Pfeiftöne von aufsteigenden Feuerwerkskörpern wahr. Nun ja, sie wurde wieder zur Panik in Person und wollte nur noch zurück ins Wohnmobil. Ok, also warteten wir auf das Ende des Spiels und gingen erst dann spazieren.

Es ist wirklich schön hier und vor allem ruhig. Man hört nur natürliche Geräusche. Viele verschiedene Vögel waren zu hören. Der Weg führte zuerst am Fußballplatz und der Badestelle vorbei und wurde dann zum schmalen Pfad. Rechts und links nur Wasser – herrlich! Hier leben unter anderem über 50 Libellen-Arten, davon 37 vom Aussterben bedrohte Arten. Wer mehr über das UNESCO-Biosphärenreservat erfahren möchte, kann diesem Link folgen: Klickst du hier.

Abends flogen viele Gänsegruppen über uns hinweg. Hier ist wohl ein Spätsommer-Rastplatz für Graugänse.

Sonntag, 03. September 2017 – Morgens machten wir uns vor dem Frühstück auf den Weg zum Bäcker und gingen am See entlang und durch den Ort Zarrentin. Ich kann nur sagen: Super schön, idyllisch, ruhig – einfach toll:

Es gibt eine schöne Legende um die Maränen, die einst gar nicht im Schaalsee, sondern im Bodensee lebten:

Der Legende nach lebte eine Äbtissin im Kloster, die große Lust auf ein leckeres Gericht mit Maränen hatte. Da kam der Teufel daher und meinte: „Ich hole dir  die Maränen aus dem Bodensee und wenn ich bis Mitternacht mit den Fischen zurück bin, bekommst du die Maränen und ich deine Seele!“. Der Pakt wurde geschlossen, der Teufel zog los und die Äbtissin bekam ein sehr schlechtes Gewissen. Sie sprach mit einer Nonne über den Pakt mit dem Teufel und die riet ihr: „Stell einfach die Klosteruhr um ein eine Stunde vor.“ So kam es, dass der Teufel mit den Maränen über den Schaalsee kam und die Uhr Mitternacht schlagen hörte. Er war zu spät, dachte er, und somit würde er die Seele der Äbtissin nicht bekommen. Der Teufel wurde wahnsinnig wütend und war die Maränen in den See. Seitdem gibt es Maränen im Schaalsee.

Und an diese Sage erinnert der Deibel – da isser, der Deibel – also der hintere … der vordere ist aber auch manchmal ein Deibel *grins*.

Nach dem Frühstück mit leckeren Brötchen machten wir uns auf den Weg zur Lüneburger Heide. Auch von der Umgebung des Schaalsees waren wir angetan – das wird nicht das letzte Mal sein, dass wir hier sind. Sooo viel Natur und so idyllische kleine Orte mit alten Häusern – ich war ganz berührt und hin und weg. Einen kurzen Gang machten wir noch und zwar zum Kranichkieker. Leider haben wir keinen Kranich gesehen, es war trotzdem schön. Im Frühling wird es wohl hier vor lauter Vögel wimmeln.

Ich muss sagen, die Gegend hat es mir so richtig angetan. Da macht es bestimmt noch viel Spaß zu wohnen. Und was uns hier wieder auffiel: Keine Muffelgesichter, sondern die Menschen offen und sehr freundlich. Das stellten wir bereits im Raum Flensburg fest. In unseren Geburtsorten im Rheinland ist das anders – obwohl ja Rheinländer wahre Frohnaturen sein sollen. Uns kommen die Menschen im Norden wesentlich freundlicher und offener vor – sehr schön, das erfahren zu dürfen.

An der Nordseeküste …

Wir machten noch einen Abstecher in die Lüneburger Heide und verbrachten dort den Sonntag und den Montag Morgen. Obwohl es am Sonntag mehr als voll war, hatten wir auf dem Stellplatz hinter dem Parkplatz wirklich Ruhe. Von dem ganzen Trubel war da nix zu spüren. Gegen Abend drehten wir eine lange Runde mit Emma. Unterwegs sprach uns ein Paar auf Emma an (sie hätten gerne so eine Emma und wollten wissen, welche Mischung das sei. Da uns das wirklich oft passiert, sollte ich vielleicht doch mal nen Gentest machen lassen). Das Paar berichtete, dass in der Heide Wölfe leben. Ein Rudel wohnt wohl in Schneverdingen. Wow, das wäre toll, einem solchen Wesen zu begegnen, aber leider zeigte sich kein Wolf.

Dafür fand ich diesen besonderen Heidewolf:

Und am nächsten Morgen lief ich fast zwei Stunden ganz alleine mit Emma durch die Heide – wie genial!

So, und dann unser Super-Plan: Auf zur friesischen Küste und da an herrlich schönen Stränden stehen, mit Emma am Wasser entlang laufen und das an tollen Plätzen…..

Joar, schön, wenn man so eine romantische Vorstellung hat. Doof, wenn diese Seifenblase ziemlich flott zerplatzt.

Der erste Platz lag direkt am Deich. Es prangerten an allen Ecken Schilder: Hunde verboten! Hund nicht aufm Deich und auch nicht davor oder dahinter. Klasse!

Also wieder ins Auto steigen und neuen Plätz aussuchen. App sagte vom Platz in Horumersiel: Direkt am Wattenmeer, Hunde erlaubt.

Juhu, da fahren wir hin und wir fuhren hin … und als wir da ankamen, mussten wir direkt an das Video von extra3 über den Platz in Cuxhaven denken.

Puuuh, wat´n Schock. Eng aneinander gequetscht stehen sie da. Wenn die Satellitenschüssel nicht aufm Wohnmobildach war, dann stand sie daneben und neben den Schüsseln hockten die Camper. Wat ne Idylle, da am Wattenmeer….

Hunde sind nicht verboten, denn hier grasen die Schafe hinterm Zaun. Aber Hunde müssen angeleint bleiben – keine Ahnung warum, vielleicht weil sie das Watt zerstören könnten??? Naja, egal, der Weg war nu auch nicht so dolle, um lange Spaziergänge unternehmen zu wollen. Also wir nicht. Geschmäcker sind bekanntlich unterschiedlich.

Es war Abend und wir hungrig. Also blieben wir über Nacht. Gut war das Fischrestaurant, denn da gab es leckere Fischbrötchen. Im Gebäude stehen zudem Duschen zur Verfügung.

Wir gönnten uns Fischbrötchen, nutzten die Duschen und entschieden uns gegen die friesische Küste.

Ach, noch was Schönes gab es hier: Hier rasten Unmengen an Wildgänsen. Das war für uns toll zu sehen. Abends hockten sie da noch, nachts hörten wir sie abfliegen und am nächsten Morgen waren sie alle weg – wir dann auch.

Freunde in Münster treffen

Dienstag, 05. September 2017 – Unsere Kursänderung führte uns in den Raum Münster. Dort trafen wir uns mit Freunden und genossen eine schöne gemeinsame Zeit mit Manni, Petra und ihrem Hund Jack.

Fazit Deutschlandtour

Die fast vier Wochen in Deutschland haben uns richtig gut gefallen. Wir haben Zeit mit tollen Menschen verbracht. Somit war unser Aufenthalt in Deutschland schön entspannt und locker. Zudem haben wir schöne Ecken entdeckt und Norddeutschland samt Mecklenburg hat es uns angetan. Auch da, wo wir im Raum Münster standen, hat es uns so gut gefallen, dass wir uns dort nochmal ausgiebiger umschauen möchten.

Ich als Hundehalterin achte natürlich auch auf die Hundeszene. Die ist etwas aus der Balance geraten, um es mal milde auszudrücken. Der lockere, natürliche Umgang mit Hund ist größtenteils verloren gegangen. Aber, ich hatte das Glück, immer mal wieder auf „normale“ Hundehalter zu treffen und diese Begegnungen waren dann wieder richtig gut.

Über Umwegen nach Long in Frankreich

Freitag, 08. September 2017 – Pläne sind ja bekanntlich zum Ändern da und dieser Regel folgten wir. Eigentlich wollten wir an die holländische Küste nach Vlissingen und eigentlich an der belgischen Küste entlang nach Frankreich fahren. Nun ja. Wir fahren nämlich auch eigentlich selten mehr als 200km – und doch kam es anders.

Donnerstag verabschiedeten wir uns von Petra, Manni und Jack. Es war allerdings schon Mittag und so wollten wir wenige Kilometer fahren. Wir suchten uns nen Platz irgendwo mitten in den Niederlanden aus. Naja, dort angekommen wurde mir schon unbehaglich, denn es sah da für mich nicht einladend aus. Also Planänderung und Weiterfahrt und so fuhren wir nämlich ziemlich lange und übernachteten irgendwo in einem Ort namens Axel oder so.

Heute Morgen wurden wir gar nicht richtig wach, denn der Himmel war mehr als schwarz. Da wir wissen, wie teuer die Campingplätze in Holland sind (freistehen ist da ein Ding der Unmöglichkeit) und gelesen hatten, dass die Stellplätze an Belgiens Küste um die 20 Euro kosten – Planänderung. Wir wären sogar bereit gewesen, diese teuren Plätze zu bezahlten. Aber, bei Regenwetter im Kulti sitzen und das für 20 Euro und mehr – ziemlich unsinnig.

Also entschieden wir nach Long zu fahren und da sind wir jetzt. Wir werden bis Sonntag oder Montag bleiben, denn ich muss arbeiten. Dann gehts weiter an der französischen Küste entlang, langsam aber. Ziel ist: Ploudalmezeau. Da müssen wir nochmal hin und einige Tage verweilen.

So, nun seid ihr wieder im Bilde und wisst, wo wir unsere letzten Wochen verbracht haben. Den nächsten Bericht gibt es frühstens in einer Woche.

 

 

 

2 Gedanken zu “Rückschau: Von Frankreich nach Flensburg und zurück

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